Verkehrstelematische Anlagen
Verkehrstelematische Anlagen in der Betriebs- und Tunnelzentrale und deren Funktionsweise:
Streckenbeeinflussungsanlage (SBA)
Sensoren und Messquerschnitte an den Autobahnen A 2 und A 7 liefern verkehrsabhängige Daten an die Verkehrsrechnerzentrale des Landes Niedersachsen. Darauf aufbauend werden z. B. zur Harmonisierung des Verkehrsflusses die Wechselverkehrszeichen an den Schilderbrücken der Streckenbeeinflussungsanlagen gesteuert. Dabei werden unter anderem Geschwindigkeiten angepasst, es wird vor Stausituationen gewarnt sowie auf Regen, Nebel und Glätte hingewiesen.
Bei Störfällen, die durch besondere Verkehrssituationen hervor gerufen werden wie z. B. Baustellen, Gefahrenstellen und Verkehrsunfällen, sind unsere Operatorinnen und Operatoren in der Lage, aktiv in das System einzugreifen und durch individuell angelegte Verkehrsprogramme z. B. Fahrstreifen einzuziehen und Geschwindigkeitsbeschränkungen vorzunehmen.
Netzbeeinflussungsanlage (NBA)
Größeren Störungen auf dem Autobahnnetz rund um Hannover können unsere Operatorinnen und Operatoren mit Hilfe von dynamischen Wegweisern mit integrierten Stauinformationen (dWiSta) und Wechselwegweisungsanlagen (WWW) entgegenwirken. Die dWiSta als Teile einer Netzbeeinflussungsanlage dienen der Umleitung und Information von Verkehrsströmen. Derzeit befinden sich auf der A 2 mehrere Anlagen im Bereich der Autobahnkreuze Hannover-Ost und Wolfsburg/Königslutter. In Richtung Berlin befindet sich eine vor der Anschlussstelle Hannover-Herrenhausen (Ausfahrt B 6 Westschnellweg) sowie eine zur Eckverbindung A 352 Hannover-Nord. Zwei weitere dWiSta stehen auf der B 65 (Südschnellweg) und auf der B 6 (Westschnellweg).
Verkehrsleitsystem Messeschnellweg (VLS MSW)
Dauerlichtzeichen über den Fahrbahnen und eine Vielzahl von Wechselwegweisern tragen seit der Expo 2000 zu einer optimalen Messeverkehrslenkung bei. Diese Anlage ermöglicht es, das hohe Verkehrsaufkommen bei den An- und Rückreisen zu den Messen mittels Schaltung einer vierstreifigen Einbahnstraßenregelung aufzunehmen (Maßnahmen „A“ und „R“). Die somit erreichte Kapazitätserweiterung hilft bei der Durchführung großer Leitmessen wie der Hannover Messe und der Agritechnica. Auch für die vielen kleineren Messen wird auf Elemente des VLS MSW zurückgegriffen.
Temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF)
Auf der A 7 in Fahrtrichtung Hamburg zwischen den Anschlussstellen Bad Fallingbostel und Soltau-Ost erfolgt verkehrsabhängig die temporäre Standstreifenfreigabe durch die BTZ. Dieser Streckenabschnitt ist dafür entsprechend mit Kameras ausgestattet. Beim Überschreiten eines bestimmten Verkehrsaufkommens wird von der BTZ über Fernschaltung der Seitenstreifen als zusätzlicher Fahrstreifen freigegeben. Dabei muss sichergestellt sein, dass sich zum Zeitpunkt der Freigabe kein havariertes Fahrzeug oder sonstige Gegenstände auf dem Seitenstreifen befinden. Eine grundsätzliche Seitenstreifenfreigabe kommt aber aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht in Betracht.
A 2: Seitenstreifen-Mitbenutzung zwischen AK H-Ost und AS Lehrte
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit wurde auf der Autobahn 2 zwischen dem Autobahnkreuz (AK) Hannover-Ost und der Anschlussstelle (AS) Lehrte die sogenannte Seitenstreifen-Mitbenutzung bzw. die Umnutzung des Seitenstreifens als überlanger Verflechtungsfahrstreifen (VFS) eingerichtet.
Der Verkehr im Streckenabschnitt wird mittels Streckenbeeinflussungsanlagen (SBA) dynamisch beeinflusst. Um die Situation über Freigabe oder Sperrung des Verflechtungsfahrstreifens vor Ort eindeutig anzeigen zu können und die Absicherung von betriebsdienstlichen Arbeiten oder liegengebliebenen Pannefahrzeugen gewährleisten zu können, ist der Streckenabschnitt mit zusätzlichen telematischen Anlagen ausgerüstet worden; an 7 Standorten in Fahrtrichtung Berlin sowie an 5 Standorten in Fahrtrichtung Dortmund wurden hierzu 12 dynamische LED-Tafeln in Seitenaufstellung und 2 LED-Tafeln im Mittelstreifen (insgesamt 14) errichtet.
Der benannte Abschnitt ist mit einer Länge von ca. 3,4 km in dieser Ausprägung mit dem Wegfall des Seitenstreifens bislang einmalig in Niedersachsen.
Operatoren sorgen in der BTZ für eine möglichst reibungslose Verkehrsabwicklung.
Artikel-Informationen
erstellt am:
08.03.2013
zuletzt aktualisiert am:
08.11.2024
Ansprechpartner/in:
Joachim Ernst
Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Geschäftsbereichsleiter 4 (Mobilitätsmanagement)
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