Stationszeichen
Neues System erlaubt eindeutige Positionsbestimmung an den Straßen
In Niedersachsen ersetzen seit 2007 so genannte Stationszeichen die bisherigen Kilometersteine. Die neuen Zeichen wurden im Abstand von 200 Metern in der Regel an den Leitpfosten oberhalb der schwarzen Markierung befestigt.
Das neue System hat gegenüber den alten Kilometersteinen den großen Vorteil, dass es eindeutig ist. Die vorherige, durchlaufende Kilometrierung der Straßen hat sich über die Jahre verändert, etwa durch Neutrassierungen oder die Anlage von Ortsumgehungen. Hierdurch kommt es bisweilen zu fehlenden oder doppelt vergebenen Kilometerangaben, die die eindeutige Positionsbestimmung erschweren. Bei der Meldung von Unfällen ist es jedoch wichtig, dass die Rettungskräfte den Unfallort rasch finden. Auch Hilfs- und Wartungsdienste an den Straßen sind auf eindeutige Angaben zur Positionsbestimmung angewiesen.
Die Umstellung auf das neue System der Stationszeichen erfolgt bundesweit und ist in Niedersachsen an den Bundesautobahnen, Bundesstraßen und Landesstraßen abgeschlossen.
Den Landkreisen und kreisfreien Städten als Baulastträger der Kreisstraßen wurde empfohlen, das neue System ebenfalls zu übernehmen. Dies ist bereits teilweise erfolgt; beachten Sie hierzu die Karte rechts.
Seit 2010 werden die jetzt vielerorts nutzlosen Kilometersteine sukzessive abgebaut.
Funktionsweise des neuen Systems
Das neue System teilt die Straße in Abschnitte von Knotenpunkt zu Knotenpunkt (in der Regel Kreuzung oder Einmündung) auf und beginnt die Streckenmessung dort jeweils neu bei Null. Hierdurch können bei Veränderungen im Straßenverlauf die Angaben schnell und lokal begrenzt korrigiert werden.
Das Beispiel auf der Karte oben zeigt u. a. die Landesstraße 627 südöstlich von Wolfenbüttel (grün dargestellt). Die L 627 beginnt hier mit dem Abschnitt 10, der von der Station 0,0 bis zur Station 2,487 (= 2,487 km Abschnittslänge) reicht. Mit dem folgenden Knotenpunkt (Kreuzung mit der Kreisstraße 2) beginnt der Abschnitt 20, in dem die Zählung erneut bei 0,0 beginnt. Ein weiteres Beispiel ist die Bundesstraße 79 (blau dargestellt). Hier reicht der Abschnitt 150 von der Station 0,0 bis zur Station 2,812 (= 2,812 km Abschnittslänge). Danach beginnt an der Einmündung der L 627 der Abschnitt 160.
Die Stationszeichen auf Vorder- und Rückseite der Leitpfosten zeigen, unterteilt in Klassifizierungs- und Stationierungstafeln, Abschnitt und Station sowie Straßenklasse (Bundes-, Landes-, Kreisstraße) mit Straßennummer. Dabei sieht der Autofahrer in Fahrtrichtung die Klassifizierungs- und die Stationierungstafel jeweils im Wechsel.
Der Beginn von Ortsdurchfahrten wird durch eine Stationierungstafel angezeigt, bei der die Abschnittsnummer durch die Buchstabenkombination OD ersetzt wird. Da innerhalb der Ortsdurchfahrten Leitpfosten oft nicht vorhanden sind, können die Stationszeichen hier auch anders angebracht sein (z. B. an Laternenmasten).
Die Straßeninformationsbank Niedersachsen bietet dynamische Informationen zur Stationierung an den klassifizierten Straßen in Niedersachsen.
In den Leitpfosten integrierte Stationierungstafel.
Artikel-Informationen
erstellt am:
15.07.2007
zuletzt aktualisiert am:
07.12.2021
Ansprechpartner/in:
Mark Polten
Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Dezernatsleiter 25 (Geoinformation)
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
Tel: (0511) 3034-2043
Fax: (0511) 3034-2099