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Variantenvergleich und Vorzugsvariante

B 70: Ersatzneubau der Ledabrücke bei Leer



Variantenuntersuchung

Die Variantenuntersuchung wurde im September 2015 abgeschlossen, auf deren Grundlage der anschließende Vorentwurf aufgestellt wurde. In diesem Zusammenhang wurde – in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Leer (UNB) - eine sog. Umweltverträglichkeitsstudie erstellt, um die umweltrelevanten Auswirkungen der zur Diskussion stehenden Varianten beurteilen zu können. Der Vorentwurf wurde am 24.04.2019 durch das Bundesverkehrsministerium genehmigt und damit der sogenannte „Gesehen-Vermerk“ erteilt.

Im Rahmen der Variantenuntersuchung wurden brückenbautechnisch und straßenplanerisch aufeinander abgestimmte Lösungsmöglichkeiten für das Ersatzbauwerk und die Trassierung der B 70 entwickelt und diese aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten vergleichend gegenübergestellt und bewertet. Die untersuchten Brückentypen sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:

Die untersuchten Varianten der Ledabrücke Bildrechte: Leonhardt, Andrä und Partner
Die untersuchten Varianten der Ledabrücke.

Neben den verschiedenen Brückentypen wurde auch die Lage des neuen Bauwerks (in bestehender Lage sowie westlich oder östlich der vorhandenen Brücke) unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten abgewogen.

Da es an den Knotenpunkten B 70 / Südring und B 70 / K 20 bereits seit längerem Defizite in der Verkehrsabwicklung bzw. in der Leistungsfähigkeit gibt, wurden zudem verschiedene Optimierungsmöglichkeiten untersucht, um die Leistungsfähigkeit dieser Knotenpunkte zu verbessern.


Planerische Beschreibung der Vorzugsvariante

Die wirtschaftlichste Lösung stellt eine Stabbogenbrücke in einer neuen Trassenführung rund 15 m westlich der vorhandenen Ledabrücke dar (Variante 4.3). Die Brücke setzt sich aus drei Brückensegmenten zusammen: der Vorlandbrücken Nord und Süd sowie der Strombrücke. Die Strombrücke überspannt das Fahrwasser der Leda und ist rund 145 m lang. Sie wird mit einer Stabbogenkonstruktion und einer Verbundplatte hergestellt. Die Höhe des Stabbogens beträgt im Stich rund 27,75 m. Im Bereich zwischen Deich und Fahrwasser entstehen Vorlandbrücken. Die Vorlandbrücke Nord besteht aus einer Stahlbetonplattenkonstruktion, die Vorlandbrücke Süd wird als Stahlverbundsystem hergestellt und ist rund 45 m lang.

Konstruktionsbedingt variiert die Brückenbreite zwischen 19,00 und 24,48 m. Die Gesamtlänge der Ledabrücke beträgt 209 m. Die Tiefgründung ist auf ca. 43 Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von jeweils rund 1,20 m sowie einer Pfahllänge von bis zu 40 m geplant.

Bis zur Verkehrsfreigabe der neuen Ledabrücke wird der Verkehr weiterhin über das alte Bauwerk geführt. Erst danach wird mit dem Rückbau der alten Ledabrücke begonnen. Durch die Verlegung der Brücke wird eine straßenbauliche Anpassung des Fahrbahnverlaufs der B 70 sowie des nördlich gelegenen Knotenpunktes B 70 / Südring und der südlich einmündenden K 20 erforderlich. Aufgrund der heute schon vorhandenen Verkehrsbelastungszahlen (rund 20.000 Kfz / 24 h) und des damit verbundenen regelmäßigen Rückstaus vor dem Knotenpunkt B 70 / Südring über die Ledabrücke hinweg in Richtung Papenburg wurde insbesondere die Notwendigkeit einer Dreistreifigkeit auf dem Brückenbauwerk untersucht.

Die Untersuchung hat ergeben, dass der Knotenpunkt B 70 / Südring als ampelgesteuerte Kreuzung an den neuen Trassenverlauf der B 70 angepasst wird. Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit am Knotenpunkt B 70 / Südring wird die Ledabrücke dreispurig ausgebaut, wobei künftig zwei Fahrspuren in Richtung Leer führen. Die äußere Fahrspur führt geradeaus in Richtung „Spier-Kreuzung“ (Knotenpunkt B 70 / B 436), die mittlere Spur führt als Linksabbieger in Richtung Südring. Linksabbieger können sich somit bereits frühzeitig einordnen und lange Staus im Brückenbereich und der anschließenden B 70 können vermieden werden. Die dritte Spur auf der Brücke ist auch für zukünftige Unterhaltungsarbeiten nutzbar, da bei der hohen Verkehrsbelastung eine Fahrspursperrung mit der erforderlichen Ampelsteuerung die Kreuzung B 70 / Südring und die Zufahrtsstraßen blockieren würde.

Die Leistungsfähigkeitsuntersuchung am Knotenpunkt B 70 / K 20 hat ergeben, dass bei einer plangleichen Knotenpunktausbildung mit Lichtsignalanlage in Verbindung mit einem dreistreifigen Brückenbauwerk die besten verkehrlichen Qualitätsstufen erreicht werden. Der Knotenpunkt befindet sich künftig rund 150 m südlich der bisherigen Lage, damit die Aufweitung für die Linksabbiegespur in die K 20 außerhalb der Ledabrücke liegt.

Radfahrer und Fußgänger werden analog zum Bestand beidseitig der B 70 einschließlich der beiden Brückenbauwerke auf einem ca. 2,50 m breiten Geh-/Radweg geführt. Für die Fahrbeziehung Leer → K 20 und K 20 → Papenburg wird der Geh-/Radweg am südlichen Widerlager der Ledabrücke auf der Deichkrone unterführt, um Querungen der dreispurigen B 70 im Knotenpunkt B 70 / K 20 zu vermeiden. Der heutige Wanderpfad am südlichen Ledadeich wird bis zum Sperrwerk ausgebaut.

Aufgrund des spitzen Kreuzungswinkels zwischen der B 70 und dem Breinermoorer Sieltief wird zur Verbesserung der Bauwerksgeometrie das Breinermoorer Sieltief um ca. 50 m nach Norden verlegt, so dass die B 70 das Gewässer rechtwinklig kreuzt.

Der Einmündungsbereich der K 20 (Nettelburger Straße) in die B 70   Bildrechte: NLStBV
Der Einmündungsbereich der K 20 (Nettelburger Straße) in die B 70.
B 70 Ledabrücke Bildrechte: NLStBV
Der geplante Neubau der Ledabrücke bei Leer im Zuge der B 70   Bildrechte: Leonhardt, Andrä und Partner

Der geplante Neubau der Ledabrücke bei Leer im Zuge der B 70.

Die geplante Vorzugsvariante   Bildrechte: NLStBV

Die geplante Vorzugsvariante.

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.02.2022
zuletzt aktualisiert am:
23.01.2024

Ansprechpartner/in:
Frank Buchholz

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Geschäftsbereich Aurich
Geschäftsbereichsleiter
Eschener Allee 31
26603 Aurich
Tel: (04941) 951-101
Fax: (04941) 951-100

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