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Weidetorbrücke

Messeschnellweg (B 3 / B 6)


Die Weidetorbrücke im Zuge des Messeschnellweges in Hannover   Bildrechte: NLStBV / Franz Bischof
Die Weidetorbrücke im Zuge des Messeschnellweges in Hannover.

Das Bestandsbauwerk

Standort und Charakter

Die Weidetorbrücke liegt im östlichen Stadtgebiet von Hannover und überführt die B 3 (Messeschnellweg) über den zweispurigen, ampelgesteuerten Kreisverkehr im Stadtteil Kleefeld-Buchholz. Der Kreisverkehr verknüpft die Klingerstraße mit der Karl-Wiechert-Allee und den Rampen zur und von der B 3. Durch seine innerstädtische Lage zählt dieses Brückenbauwerk zu einer der am meisten befahrenen Brücken im Schnellwegesystem von Hannover. Im Jahr 2015 nutzten täglich bis zu 64.800 Fahrzeuge dieses Brückenbauwerk, davon bis zu 1.800 LKW.

Historie und technische Details

1964 wurde die Weidetorbrücke aufgrund ihrer innerstädtischen Lage und den damit verbundenen ästhetischen Ansprüchen in einer besonderen Bauweise errichtet. Das Bauwerk besteht aus 14 einzelnen sogenannten Pilzkopfstützen, die sich – wie der Name sagt – pilzförmig nach oben hin aufweiten. Zwischen diesen Stützen liegen jeweils Einhängeplatten auf. Insgesamt ergibt sich so eine Gesamtstützweite von 439 Meter. Sowohl die schlanke Formgebung der Stützen als auch die Oberflächen der Stützenköpfe sind Merkmale der Ästhetik der 60er-Jahre.

Die Weidetorbrücke wurde 1964 errichtet   Bildrechte: NLStBV
Die Weidetorbrücke wurde 1964 errichtet.

Aktuelle Entwicklungen

2017 wurde die Tragfähigkeit des Bauwerks anhand der „Richtlinie für die Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand“ überprüft. Diese Überprüfung ergab, dass Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen das 1964 errichtete Überführungsbauwerk nicht mehr nutzen dürfen. Engmaschige Kontrollen der Brücke zeigten zudem, dass trotz der Gewichtsbeschränkung auf 7,5 Tonnen das Bauwerk weiteren Schaden genommen hat: Im Juli 2020 wurde daher entschieden, dass nur noch Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen die Brücke nutzen dürfen. Kurze Zeit später wurde zur Unterstützung dieser Regulierung eine einstreifige Verkehrsführung mit verengten Fahrstreifen eingeführt. Fahrzeuge, die das zulässige Gesamtgewicht überschreiten, müssen seither am Weidetorkreisel abfahren und auf der jeweils gegenüberliegenden Seite wieder auffahren.

Trotz dieser Maßnahmen gab es jedoch zahlreiche Verstöße, die die Brücke weiter schwächten. Im Dezember 2021 musste die NLStBV daher die bisherigen Maßnahmen anpassen: Sie veränderte die Verkehrsführung so, dass eine Überfahrt der Brücke von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht nun nahezu ausgeschlossen ist. Diese Maßnahme hat schließlich dazu geführt, dass die Brücke erfolgreich geschützt und der Verkehr in der jetzigen Form aufrechterhalten werden kann.


Der Ersatzneubau

Herausforderungen für Planung und Bau

Aufgrund des stark gestiegenen Güter- und Individualverkehrs ist die Brücke nicht mehr zukunftsfähig; sie wird den steigenden Anforderungen an Verkehrsmenge und -gewicht nicht gerecht. Aus diesem Grund plant die NLStBV einen Ersatzneubau für das Brückenbauwerk.

Die Planungen sind dabei geprägt durch vielfältige Randbedingungen, die sich insbesondere aus der innerstädtischen Lage des Bauwerks ergeben. Infolge direkt angrenzender Wohn- und Gewerbebebauung sowie Kleingärten steht nur ein begrenzter Planungsraum für die Realisierung des Ersatzneubaus zur Verfügung. Beeinflusst wird die Planung auch durch das umfangreiche Kanal- und Leitungsnetz im Bereich des Knotenpunktes.

Zudem findet die überregionale Verkehrsbedeutung des Messeschnellwegs, an dem sich das Bauwerk befindet, in der Planung Beachtung: Sowohl für die Anbindung an den Messestandort Hannover als auch als Ausweichroute für die A 7 ist der Messeschnellweg essenziell, und entsprechend ist die Aufrechterhaltung der Verkehrsbeziehungen während der Bauphasen von großer Bedeutung.

Interessengruppen

Auch die Anforderungen verschiedener Interessengruppen, die sich in der Nähe des Bauwerks oder entlang der Trasse befinden, werden bei den Planungen berücksichtigt. Ein Hauptaugenmerk liegt hierbei in der Abstimmung mit der Region Hannover als Aufgabenträgerin für den ÖPNV hinsichtlich der Anlage einer Stadtbahntrasse. Diese soll zukünftig über den Knotenpunkt Weidetor in Richtung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) führen. Die Ausgestaltung des Knotenpunktes erfolgt daher unter Berücksichtigung der Anforderungen der Stadtbahntrasse. In Sachen Naherholung hat zudem die Eilenriede eine große Bedeutung: Ihr Schutzbedarf wird in den Planungen einen wesentlichen Anteil aufweisen.

Behelfsbauwerk

Sowohl während der Verstärkungsmaßnahmen als auch während der Bauphase für den Ersatzbau sollen die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich gehalten werden. Die Errichtung eines Behelfsbauwerks dient dazu, den Verkehr während der Bauzeit ohne Gewichtsbeschränkungen über den innerstädtischen Knoten zu führen. Aufgrund der hohen Verkehrsmengen ist diese Maßnahme notwendig und bei Baumaßnahmen auf großen Verkehrsadern üblich. Das Bauwerk wird aller Voraussicht nach aus Stahl hergestellt und für die gesamte Bauzeit erforderlich.


Planungsstand und Dialog

Die NLStBV wird den Planungsprozess nachvollziehbar und transparent gestalten – nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Interessen, die dieses Projekt begleiten.

Das Neubauprojekt befindet sich aktuell in der Vorplanung.

Messeschnellweg Bildrechte: NLStBV

Ein Teil der Verstärkungsmaßnahme im Zeitraffer

 

Ableitung des Verkehrs >3,5 Tonnen   Bildrechte: NLStBV

Ableitung des Verkehrs >3,5 Tonnen.

Großräumige Umleitung des Verkehrs >3,5 Tonnen (blaue Strecke)   Bildrechte: NLStBV

Großräumige Umleitung des Verkehrs >3,5 Tonnen (blaue Strecke).

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.05.2022
zuletzt aktualisiert am:
15.02.2024

Ansprechpartner/in:
Andreas Moseke

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Öffentlichkeitsarbeit
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover

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