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Ladeinfrastruktur: Strategischer Ausbau geht in nächste Phase

Landesbehörde unterstützt Landkreise und Kommunen bei gemeinsamem Marktauftritt


Niedersachsen zählt zu den führenden Bundesländern beim Ausbau der Elektromobilität. 18.000 öffentliche Ladepunkte stehen hierzulande zur Verfügung, das sind rund zehn Prozent der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Wichtiger Baustein beim Ausbau ist die Zusammenarbeit zwischen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit den Landkreisen und Kommunen. Diese Zusammenarbeit geht jetzt in die nächste Phase.

Wie schaffen es kleine oder mittlere Städte und Gemeinden, Energieversorger für den Aufbau von Ladesäulen vor Ort zu gewinnen? Die Antwort lautet: gemeinschaftlich. Treten Kommunen gemeinsam am Markt auf und schreiben ein gebündeltes Ausbaupaket aus, dann steigt die Chance auf attraktive Angebote. Umso mehr, da das Paket marktgerecht geschnürt ist: Es fußt auf dem Ladebedarf der nächsten Jahre und enthält vorgeprüfte, technisch machbare und genehmigungsfähige Standorte.

Die Landesbehörde ist derzeit dabei, die kommunenübergreifende Vergabe zu erproben. Das Pilotprojekt läuft seit Herbst 2025 gemeinsam mit den Landkreisen Oldenburg und Lüchow-Dannenberg. Dort sammeln die Beteiligten Erfahrungen, die dann in Musterunterlagen fließen. Alle Kommunen in Niedersachsen können diese Vorlagen nutzen. Etwa ab der zweiten Jahreshälfte 2026 soll es soweit sein.

Grundlage des strategischen Ausbaus

Möglich wird die gemeinsame Ausschreibung durch eine gute Vorbereitung. Grundlage ist jeweils ein Ladeinfrastrukturkonzept. Das ist ein Konzept, das genau abbildet, wie viel Ladeleistung in den kommenden Jahren zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor benötigt wird, wo Ladepunkte technisch machbar und wo sie genehmigungsfähig sind – detailgenau bis in einzelne Ortsteile einer Kommune hinein.

Die Landesbehörde hatte diese Konzepte seit dem November 2021 gemeinsam mit Kommunen, kreisfreien Städten, Landkreisen und der Region Hannover erarbeitet. Das Ergebnis: 31 Landkreise, kreisfreie Städte und die Region Hannover können jetzt auf gemeinsam erarbeitete Konzepte zurückgreifen. Mehr als 14.000 mögliche Standorte für Ladeinfrastruktur stecken in diesen Ausbaufahrplänen. Auf jeden Standort können mehrere Ladepunkte kommen – abhängig von der geforderten Ladeleistung.

Ziel der gemeinsamen Erarbeitung war, den Ladeinfrastrukturausbau von einem sporadischen zu einem strategischen Ausbau zu führen.

In einer Pilotphase waren zunächst sechs Gemeinden und Samtgemeinden sowie zwei Städte beraten worden, bevor sich die Beratung anschließend an die Landkreise und kreisfreien Städte richtete. Diese koordinierten fortan die Konzepterarbeitung ihrer Kommunen oder erledigten sie selbst. Ende dieses Jahres hatten sich insgesamt 306 von 403 Kommunen in Niedersachsen an der Zusammenarbeit beteiligt, mehr als 500 Menschen arbeiteten mit dem Elektromobilitätsmanagement der Landesbehörde zusammen.

Hintergrund: Das steckt in einem Konzept

Die Ladeinfrastrukturkonzepte beschreiben die benötigte Ladekapazität in einer Kommune, um die Klimaziele im Verkehrssektor der Zieljahre 2030 und 2035 zu erreichen. Sie enthalten konkrete öffentliche oder teilöffentliche Flächen, auf denen Anbieter Ladepunkte errichten können. Wichtig bei den Konzepten ist die örtlich angepasste Mischung unterschiedlich leistungsstarker Ladepunkte – angepasst an den Nutzungsbedarf vor Ort. Die jeweiligen Standorte sind durch die Netzbetriebsgesellschaften auf Machbarkeit hin geprüft. Die Vorbefassung der Kommunen beschleunigt ein späteres Genehmigungsverfahren.

Presseinformation Bildrechte: NLStBV

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.12.2025

Ansprechpartner/in:
Pressestelle: Andreas Moseke, Heike Haltermann, Jens-Thilo Schulze

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Öffentlichkeitsarbeit
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
Tel: (0511) 3034-5144, -2413, -2451
Fax: (0511) 3034-2099

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