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Grünpflegearbeiten in den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen

Arbeiten dienen der Verkehrssicherheit – Interview mit Baumkontrolleur Matthias Meyn, NLStBV


In den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen finden auch in diesem Herbst und Winter an Bundes- und Landesstraßen Grünpflegearbeiten statt. Sie dienen der Verkehrssicherheit und erfolgen im Auftrag der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) im Geschäftsbereich Lüneburg.

Im Zuge dieser Arbeiten wird beispielsweise Totholz aus den Bäumen entfernt, damit es nicht herausbrechen und zur Gefahr werden kann. Kommen die qualifizierten Baumkontrolleure der NLStBV zu der Erkenntnis, dass Bäume nicht mehr bruch- oder standsicher sind, müssen sie gefällt werden. Darüber hinaus geht es bei den Maßnahmen darum, Bäume so zu beschneiden, dass ein verkehrssicheres, sogenanntes Lichtraumprofil gewährleistet ist. Das ist unter anderem für Lkw aufgrund ihrer Höhe von großer Bedeutung. Die Arbeiten werden jedes Jahr von Oktober bis Ende Februar unter Berücksichtigung des Artenschutzes durchgeführt.


Interview mit Matthias Meyn, qualifizierter Baumkontrolleur, regionaler Geschäftsbereich Lüneburg, NLStBV

Wie häufig und in welchem Rahmen werden die Bäume kontrolliert?

Die Bäume an Bundes- und Landesstraßen im jeweiligen Zuständigkeitsbereich der Straßenmeistereien werden jährlich auf speziell darauf ausgerichteten Fahrten kontrolliert. Aber auch bei normalen Streckentouren, nach Hinweisen aus der Bevölkerung oder nach Sturm- bzw. Unwetterereignissen schauen wir uns auffällige Bäume an. Gibt es Totholz, das entfernt werden muss, um zu verhindern, dass es herausbricht? Ragen Äste zu sehr in den Lichtraum der Straße hinein und müssen herausgenommen werden? All dies geschieht im Sinne der Verkehrssicherheit. Sie ist maßgebend für unsere Arbeit.

Wie läuft eine Baumkontrolle ab?

Zunächst wird der Baum aus der Ferne betrachtet: Ist er in irgendeiner Form auffällig? Anschließend werden der Stamm und die Wurzelanläufe betrachtet, um mögliche Schäden zu erkennen. Mit einem Schonhammer wird der Baum an auffälligen Stellen leicht abgeklopft. Der Klang gibt Auskunft darüber, ob er innen eventuell hohl oder morsch ist. Ergänzend dazu kann an offenen Stamm- oder Wurzelschäden mit einem Sondierstab vorsichtig geprüft werden, wie tief die Schadstelle oder Beschädigung reicht, ob das Holz noch fest oder bereits weich geworden ist. Jeder schadhafte Baum erhält eine Nummer und wird im sogenannten Baumschadenskataster samt aller gewonnen Daten eingetragen.

Wodurch kommt es an Bäumen häufig zu Schäden?

Hier spielt die veränderte Witterung eine große Rolle: Nach langen Perioden ohne Niederschlag mit stetig sinkendem Grundwasserspiegel kommt es zu Trockenschäden, bei Starkregenereignissen zu Staunässe. Die Bäume sind auf die wechselhaften Bedingungen nicht eingestellt. Sie können dazu führen, dass Teile der Krone absterben – sichtbar als Trockenschäden – oder ein vermehrter Pilzbefall wie Mehltau – verursacht durch Staunässe – die Folge ist. Aber auch Schäden durch Insekten wie Eichenprozessionsspinner sind häufig zu beobachten. Nicht zuletzt kommt es zu Anfahrschäden durch Fahrzeuge. Danach ist der betroffene Baum in der Regel nicht mehr verkehrssicher und muss gefällt werden.

Welche Maßnahmen werden durchgeführt?

Die bei den Baumkontrollen festgestellten Mängel werden behoben. Erforderliche Schnittmaßnahmen wie Totholzentfernung und das Nachschneiden des Lichtraumprofils erfolgen üblicherweise im Spätsommer durch Fachfirmen. Notwendige planbare Baumfällungen finden in den Wintermonaten statt. Tritt ein erheblicher Insektenbefall auf, der eine Gefährdung beispielsweise für Radfahrende darstellt, werden vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt – es werden zum Beispiel Biozide eingesetzt oder Nester abgesaugt.

Presseinformation Bildrechte: NLStBV

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.11.2025

Ansprechpartner/in:
Anica Ebeling

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Geschäftsbereich Lüneburg
Pressesprecherin
Am Alten Eisenwerk 2 D
21339 Lüneburg
Tel: (04131) 8305-102
Fax: (04131) 8305-299

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