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Verlegung der B 243 zwischen Bad Lauterberg und Landesgrenze Thüringen

Abschnitt südlich Bad Sachsa bis Mackenrode (Thürigen) ist fertiggestellt - Verkehrsfreigabe am 11. Dezember 2020


Die B 243 im Südharzraum wird verlegt: die Verkehrseinheit (VKE) 2 bildet die Ortsumgehung Barbis, die VKE 3 führt als Teil der Ortsumgehung Mackenrode nach Thüringen und schließt dort an die VKE 4 an   Bildrechte: NLStBV
Die B 243 im Südharzraum wird verlegt: die Verkehrseinheit (VKE) 2 bildet die Ortsumgehung Barbis, die VKE 3 führt als Teil der Ortsumgehung Mackenrode nach Thüringen und schließt dort an die VKE 4 an.

Die Bundesstraße 243 im Südharzraum wird verlegt, um den Verkehrsfluss zu erleichtern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die im Bundesverkehrswegeplan 2003 und im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen im vordringlichen Bedarf vorgesehene Verlegung der Bundesstraße 243 von Bad Lauterberg (B 27, Landkreis Göttingen) bis Nordhausen (Thüringen) hat eine Gesamtlänge von rund 28 km, davon liegen 13 km in Niedersachsen und 15 km in Thüringen. In Niedersachsen ist die B 243 in zwei Verkehrseinheiten (VKE 2 und 3) unterteilt. Die VKE 4 liegt bereits in Thüringen und bildet zusammen mit der VKE 3 die Ortsumgehung Mackenrode.

Der Bau der Ortsumgehung Barbis (VKE 2) ist seit September 2014 fertig gestellt. Für die Ortsumgehung Mackenrode (VKE 3 und 4) fand die Grundsteinlegung durch Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Birgit Keller, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, sowie Hans-Peter Wagner, Referatsleiter beim Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, am 26. Juli 2016 statt.

Zum Stand der Bauarbeiten beachten Sie bitte unsere Presseinformation vom 11.12.2019.


Verkehrsbedeutung der B 243 und Notwendigkeit der Verlegung

Die B 243 besitzt im Südharzraum eine wichtige Verbindungsfunktion zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Thüringen. Sie verbindet die Südharzstädte Osterode, Herzberg, Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Mackenrode und Nordhausen mit dem Autobahnnetz und dient als südliche Verteilungsschiene für den Harz. Die B 243 hat somit eine große Bedeutung sowohl für die Wirtschaft als auch für den Tourismus.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat der Verkehr auch auf der B 243 sehr stark zugenommen. Aus der hohen Verkehrsbelastung und der dafür nicht dimensionierten B 243 resultieren hohe Lärm- und Schadstoffimmissionen in den Ortsdurchfahrten. Zudem entspricht der Ausbauzustand der Ortsdurchfahrten nicht mehr den Anforderungen, die sich aus den Verkehrsbelastungen ableiten.

Aufgrund der beschriebenen bestehenden Verhältnisse und der zu erwartenden Verkehrsentwicklung ist die Verlegung der B 243 unumgänglich. Damit wird eine großräumige Bundesstraßenverbindung geschaffen, die gleichzeitig die Ortsdurchfahrten erheblich entlastet.

Verkehrseinheit 2 (Ortsumgehung Barbis)

Die Ortsumgehung Barbis (VKE 2) von westlich Bad Lauterberg (Anschluss an die B 27) bis südlich der Anschlussstelle der L 604 (Bad Sachsa) liegt vollständig in Niedersachsen. Die Länge der Baustrecke beträgt rund 8,6 km.

Der Bau der VKE 2 hat am 30. Oktober 2008 mit dem ersten Spatenstich begonnen, die Bauarbeiten an der Odertalbrücke (Bauwerk Lau 1) im Spätsommer 2009. Das Bauwerk ist seit November 2012 fertig gestellt. Die Verkehrsfreigabe der VKE 2 erfolgte am 5. September 2014.

Die Ortsumgehung entlastet die vorhandenen Ortsdurchfahrten Barbis, Bartolfelde und Osterhagen vom Durchgangsverkehr und umfährt die Ortschaften nördlich auf einer ortsnahen Trasse. Zuvor stellte in den Ortsdurchfahrten die hohe Verkehrsbelastung von rund 11.650 Kfz/ Tag eine hohe Belastung der Bevölkerung durch Lärm und Abgase dar, insbesondere auch in Hinblick auf die zum Teil relativ engen Ortsdurchfahrten.

Verkehrseinheiten 3 und 4 (Ortsumgehung Mackenrode)

Die Ortsumgehung Mackenrode in Niedersachsen (VKE 3) beginnt südlich von Bad Sachsa an dem bereits fertiggestellten Abschnitt der VKE 2 (Ortsumgehung Barbis). Die Verlegung soll in Verbindung mit der Ortsumgehung Mackenrode in Thüringen (VKE 4) die vorhandene Ortsdurchfahrt Mackenrode vom Durchgangsverkehr entlasten und umfährt die Ortschaft nördlich auf einer ortsnahen Trasse.

Im Bereich der Siedlung Nüxei durchquert die VKE 3 südlich davon auf einer Länge von ca. 550 m das FFH-Gebiet DE 4329-303 „Gipskarstgebiet bei Bad Sachsa“. Unmittelbar östlich des FFH-Gebietes wird zur Aufrechterhaltung der verschiedenen faunistischen Funktionsbeziehungen, insbesondere auch der verschiedenen Mittel- und Großsäuger eine 50 m breite Grünbrücke vorgesehen. Zwischen dem FFH-Gebiet und der Landesgrenze werden beidseitig der B 243 PWC-Anlagen mit einer Parkstand-Kapazität von jeweils 10 Lkw und 15 Pkw angelegt.

Nördlich von Mackenrode quert die Ortsumgehung die Landesgrenze, umfährt in Thüringen dann die Ortschaft Mackenrode und schließt östlich davon wieder an den weiteren Verlauf der B 243 an. Hier erfolgt auch die Anbindung an das nachgeordnete Straßennetz über die neue Anschlussstelle Mackenrode.

Der Vorentwurf für den niedersächsischen Teil der Ortsumgehung Mackenrode wurde im November 2007 vom Bundesverkehrsministerium genehmigt. Das Planfeststellungsverfahren wurde am 12. September 2008 eingeleitet. Der Planfeststellungsbeschluss erging am 20. November 2009. Der Beschluss wurde beklagt. Nach Rücknahme der Klage wurde das Gerichtsverfahren durch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg am 23. März 2010 eingestellt. Der Planfeststellungsbeschluss ist damit unanfechtbar.

Betroffen von der Neubaumaßnahme in Niedersachsen werden die Gemarkungen Steina und Tettenborn des Landkreises Göttingen sein. Die Länge der Verkehrseinheit 3 beträgt 3,7 km und die Länge der Verkehrseinheit 4 beträgt 1,7 km, insgesamt rund 5,4 km.

Es werden mehrere Brückenbauwerke errichtet:

im Zuge der VKE 3

  • BSa 4: Unterführung eines Gewässers und eines Wirtschaftsweges,
  • BSa 5: Unterführung der B 243 (alt),
  • BSa 6: Grünbrücke über die B 243,
  • BSa 7: Grünbrücke über die L 603,
  • BSa 8: Unterführung eines Baches,
  • BSa 8a: Unterführung eines Baches im Zuge eines Wirtschaftsweges,
  • BSa 9: Überführung der L 604,
  • BSa 10: Unterführung eines Baches im Zuge der L 604,

im Zuge der VKE 4

  • Mac 1: Unterführung des „Grünen Bandes“,
  • Mac 2: Unterführung eines Wirtschaftsweges,
  • Mac 3: Überführung einer Verbindungsrampe.

Als Regelquerschnitt wird ein RQ 15,5 mit der Betriebsform 2+1 gewählt. Die Fahrbahnbreite beträgt insgesamt 11,50 m, einschließlich der Randstreifen von je 0,25 m. Im Bereich des FFH-Gebietes wird zu dessen Schutz der Regelquerschnitt auf einen zweistreifigen Querschnitt RQ 10,5 reduziert. Die reduzierte Fahrbahnbreite beträgt in diesem Fall 8,00 m, einschließlich der Randstreifen von je 0,50 m.

Im Prognose-Bezugsfall 2025 beträgt die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt Mackenrode (ohne Ortsumgehung) 8.800 Kfz/ 24 h mit einem Schwerverkehrsanteil von 2.200 Lkw/ 24 h. Im Planfall beträgt die Verkehrsbelastung auf der Ortsumgehung 11.500 Kfz/ 24 h, davon 2.300 Lkw/ 24 h.

Vor dem Bau der Ortsumgehung wurden auf niedersächsischer Seite 2012 vorlaufende Kohärenzmaßnahmen umgesetzt.

Für den eigentlichen Bau der Ortsumgehung Mackenrode ist ein Zeitraum von etwa vier Jahren vorgesehen.

Die vorläufigen Gesamtkosten für beide Verkehrseinheiten (VKE 3 und 4) betragen rund 38 Millionen Euro.

Bundesstraße 243
gemeinsame Presseinformation

zur Verkehrsfreigabe der B 243 zwischen Niedersachsen und den Freistaat Thüringen am 11. Dezember 2020

Presseinformation

zur Grundsteinlegung der Ortsumgehung Mackenrode am 26.07.2016 auf den Seiten

Presseinformation

des Nds. Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung:

Feierliche Freigabe der neuen Ortsumgehung Barbis im Zuge der B 243 am 5. September 2014   Bildrechte: NLStBV

Feierliche Freigabe der neuen Ortsumgehung Barbis im Zuge der B 243 am 5. September 2014.

Die Trasse der neuen Ortsumgehung Barbis (B 243) aus der Luft. Vorn ist die neue Anschlussstelle Bad Lauterberg-West zu sehen   Bildrechte: NLStBV

Die Trasse der neuen Ortsumgehung Barbis (B 243) aus der Luft (Foto vom Mai 2014). Vorn ist die neue Anschlussstelle Bad Lauterberg-West zu sehen.

Im Zuge der B 243 überspannt die stählerne Halbbogenkonstruktion des Brückenbauwerks Lau 1 das Odertal im Südharz   Bildrechte: NLStBV

Im Zuge der B 243 überspannt die stählerne Halbbogenkonstruktion des Brückenbauwerks Lau 1 das Odertal im Südharz.

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.05.2010
zuletzt aktualisiert am:
11.12.2020

Ansprechpartner/in:
Günter Hartkens

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Geschäftsbereich Goslar
Geschäftsbereichsleiter
Am Stollen 16
38640 Goslar
Tel: (05321) 311-166
Fax: (05321) 311-199

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